Feuchtigkeit, Schimmelpilze und Bakterien sind in Gebäuden und Wohnräumen nicht akzeptabel. Neben gesundheitlichen Auswirkungen sind auch die mikrobiellen Zersetzungen der Materialien von Gebäuden immer häufiger Gegenstand umfangreicher Betrachtungen [1 ].
Bei sichtbarem Schimmelpilzbefall lautet die Empfehlung unter Fachleuten : Ursache klären und entfernen. Besondere Probleme treten erst dann auf, wenn ein Schimmelpilzbefall nicht sichtbar ist, die Raumnutzer jedoch unter Schimmelpilzallergien oder anderen medizinisch diagnostizierten Symptomen leiden. Im vorliegenden Fallbeispiel wurde eine Feuerwache im Ruhrgebiet untersucht. Anlass der Untersuchungen waren massive gesundheitliche Beschwerden bei einem Feuerwehrmann, die immer dann auftraten, wenn sich dieser in dem Gebäude aufhielt.
Gebäudeanamnese und visuelle Inspektion Neben der visuellen Inspektion werden die wichtigen Parameter einer Gebäudeanamnese abgefragt. Dabei interessieren neben dem Alter des Gebäudes, vorliegenden Bauschäden oder Mängeln, auch die verwendeten Baumaterialien [2 ].
Das zu untersuchende Objekt (Bild 1) wurde 1975 erstellt und wird seitdem als Feuerwache genutzt. Es handelt sich um ein eingeschossiges Objekt in StahlbetonRahmenbauweise, dessen Innenwände zum geringeren Teil aus Kalksandstein, größtenteils aus Gipskarton mit Dämmfüllung aus Mineralwolle bestehen. Ursprünglich hatte das Gebäude ein Flachdach. Aufgrund massiver Feuchtigkeitsschäden durch undichte Stellen im Dach wurde vor ca. sieben Jahren ein Satteldach aufgesetzt.
Zur Feuchtigkeitsbestimmung wurden orientierende Feuchtigkeitsmessungen mit der Hochfrequenzmethode und ergänzend mit Leitfähigkeitsmessungen durchgeführt.
Zur Lokalisierung des Schadens wurde in der Feuerwache ein Schimmelpilzspürhund [3 ]eingesetzt. Flankierend dazu wurden Materialproben genommen, um den Nachweis einer Belastung zu dokumentieren. Zum Expositionsnachweis wurden vor (!)der Materialprobennahme Raumluftproben zur Kultivierung und Mikroskopie genommen.
Mit Hilfe eines speziell geschulten Spürhundes ließ sich ermitteln, wo mikrobielle Geruchsstoffe auftreten. Die Bewertung erfolgt aufgrund weitergehender Malterialproben. Die Begehung des Objektes mit der Hündin „Ninja “ergab Anhaltspunkte für großflächige unmikrobielle Schäden. Es wurden Wände und Fußböden den Verdachtsbereichen geöffnet und da, wo kein barer mikrobieller Befall zum Vorschein kam, wie z. Bild 2 und 3, wurden Materialien zur mikrobiologischen Analyse entnommen.
Zur Expositionsabschätzung wurden die Methoden Luftkeimsammlung und Partikelsammlung eingesetzt: