Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind eine Gruppe von mehreren hundert Einzelverbindungen, die bei Erhitzungs- oder Verbrennungsprozessen unter Sauerstoffmangel (Pyrolyse) entstehen und sind daher z.B. in großen Mengen in Ruß enthalten. Sie sind daher Bestandteil der Emissionen vieler industrieller Prozesse und des Kfz-Verkehrs und sind in der Umwelt ubiquitär verbreitet. Innenraumhygienisch relevant sind PAK vor allem durch den Einsatz von Steinkohlenteer als Parkettkleber (Bitumenkleber) bis Ende der 60er Jahre. Bekannt wurde das Problem durch die Wohnungen der ehemaligen Alliierten (Housings), ist aber nicht auf diese beschränkt. Eine Übersicht über die im Hausstaub zu erwartenden Konzentrationen befindet sich in [17]. Weitere Quellen sind Teeranstriche [18] und der Einsatz von Teerölen als Holzschutzmittel (Carbolineum). Eine Besonderheit ist das Naphthalin, das früher als Mottenschutzmittel eingesetzt wurde. Wegen seines muffigen Geruchs und seiner krebserregenden Eigenschaften wird es seit Jahren nicht mehr verwendet.
Zahlreiche Vertreter der PAK sind als krebserzeugend (K2) eingestuft. Für die Aromatengemische des Steinkohlenteers und der Steinkohlenteeröle ist die Wirkung beim Menschen krebserregend epidemiologisch nachgewiesen. Deshalb wurden sie als beim Menschen eindeutig krebserzeugend eingestuft (K1).
[17] Simrock, S., PAK-Konzentrationen im Hausstaub von Privathaushalten, AGÖF 1998. Gebäudestandard 2000, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute, 1998.
[18] M. Köhler, U. Hoernes und C. Zorn PAK-Anstriche durch Teeranstriche und ihre Sanierung in AGÖF 2001.