Radioaktivität und Radon

Die gesundheitliche Relevanz von Radioaktivität wird wissenschaftlich nicht mehr in Frage gestellt. Insbesondere hinsichtlich von Krebserkrankungen wird eine Verbindung zu Grunde gelegt. Zur Vorsorge sollte jede Dosis radioaktiver Strahlung hinsichtlich des Gesundheitsrisikos vermieden werden.

Natürliche Radioaktivität findet sich in Natursteinen, Baustoffen und Industrieprodukten je nach Abbaugebiet der Rohstoffe. Eine Überprüfung ist für diese Materialien bei Verwendung in Wohnbereichen empfehlenswert.

Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas, das Zerfallsprodukt des Radiums. Es dringt aus dem Erdreich in unsere Häuser ein oder entsteht im Haus durch verwendete radioaktive (radiumhaltige) Baustoffe.

Das radioaktive Edelgas ist gefährlich, da es als unsichtbares, geruch- und geschmackloses Gas unbemerkt in den Innenraum gelangen kann. Das Radon zerfällt in radioaktive Folgeprodukte, welche sich an Feinstaubpartikel anlagern und eingeatmet den höchsten Anteil der Dosis darstellen.

Radon aus dem Untergrund sammelt sich unter dem Haus und dringt durch verschiedene Schwachstellen in das Haus ein. Schwachstellen können Risse in Mauerwerk und Bodenplatte, Kabelkanäle und Rohrführungen, Lüftungs- und Lichtschächte sein.

Radon und seine kritischen radioaktiven Zerfallsprodukte werden vom Menschen eingeatmet und können Lungenkrebs verursachen und ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs. Durch die Kombination von Radonbelastung und Rauchen wird das Krebsrisiko um ein vielfaches erhöht. Ein Krebsrisiko ist vom Alter bei der Bestrahlung abhängig. Das Risiko für Kinder unter 16 Jahren wird bis zu ca. fünfmal höher als bei Erwachsenen über 40 eingeschätzt.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass das Strahlenrisiko im Bereich kleiner Strahlendosen aktuell weit unterschätzt wird.

Dringt Radon in ein Haus, dann sind Räume in den Erd- und Untergeschossen, in den wir uns häufig und dauerhaft aufhalten, in der Regel betroffen. Es ist zum Beispiel sinnvoll in bewohnten Untergeschossen oder bei Kellern ohne abdichtende Kellertür zumindest eine orientierende Messung durchzuführen. Bei der von uns eingesetzten aktuellen Messtechnik lässt sich auch innerhalb kurzer Zeit eine Aussage machen, ob ein Radonrisiko gegeben ist oder nicht.

In Stuttgart in Hanglagen haben wir zum Beispiel oft auffällige Radon-Raumluftkonzentrationen gemessen, aber auch andernorts im Stadtgebiet Stuttgart.

} Siehe auch unser Artikel vom November 2019